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Geographisches Institut

#70: Der kalte Norden ist auch familiär

Die Idee, einen Winter im Norden zu verbringen, hat ihn schon immer gereizt. Livio Gerber studiert Geographie und Ethnologie und hat ein Semester in Finnland verbracht.

turku

«Mich hat die Idee, einen Winter im Norden in Finnland zu verbringen, schon immer gereizt. Für mein Auslandsemester zum Studium von Englisch habe ich deshalb die Universität Turku (Turun Yliopisto) gewählt, wobei ich in Retrodorm gelebt habe, einem alten Pflegezentrum, das zu einem Wohnhaus für Austauschstudierende umfunktioniert wurde. Obwohl die Zimmer eher klein und ringhörig waren, hat es mir dort gut gefallen, alle waren sehr offen, kontaktfreudig und unkompliziert. Ich habe in dieser Zeit viele Bekanntschaften gemacht; die Stimmung im Wohnheim war grossartig! Ich empfehle jedem, sich früh genug für das Studentenwohnheim zu bewerben, da es schnell ausgebucht ist.

An der Universität habe ich sowohl Geografie- als auch Ethnologiekurse belegt. Die meisten davon waren auf Masterniveau. Obwohl ich noch im Bachelorstudium bin, hatte ich keine Probleme, den Vorlesungen zu folgen. Die Kurse fand ich sehr spannend; die Professoren waren engagiert und hilfsbereit. Die Universität Turku ist im Vergleich zur UZH familiärer: Geografiekurse wurden von 10 bis 20 Studierenden besucht, Ethnologiekurse wurden in Form von Vorlesungen gehalten und waren entsprechend grösser.

Livio Gerber
Livio Gerber studiert Geografie und Ethnologie auf Bachelorstufe. Er hat ein Semester als Austauschstudent in Finnland verbracht.

Turku eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für kleinere Reisen, so dass ich viele Ausflüge gemacht habe: Stockholm, Tallinn, Lappland, Helsinki. An einem See in der Nähe gibt es eine Saunaanlage mit beheizten Pools. Ein bewaldetes Gebiet bietet die Möglichkeit für Spaziergänge. Kleine Reisen, Events und auch Partys werden von Studentenvereinen organisiert. Zudem bietet die Uni ein breites Sportangebot. Man muss sich einfach bewusst sein, dass es früh im Jahr kalt wird, dass es viel regnet und dass die Dunkelheit die Unternehmungslust etwas dämpft.

Ich kann diese Erfahrung allen nur empfehlen. Man kommt an einen unbekannten Ort, muss sich selbst organisieren und kann ein Semester lang ausschliesslich Englisch sprechen. Das mag etwas bedrohlich klingen, ist aber viel leichter, als man glauben würde.»

Livio Gerber

Weiterführende Informationen

UZH Journal

Dieser Artikel erschien im UZH Journal 2/20.