Baumwipfel ernten
Die Gipfeltriebernte wird alle vier Jahre vom Institut für Angewandte Pflanzenbiologie (IAP) in Witterswil durchgeführt. Dabei werden in den Flächen der interkantonalen Walddauerbeobachtung Baumäste mit dem Helikopter geerntet, um anschliessend morphologische und pflanzenphysiologische Untersuchungen durchzuführen.
Generell forscht das IAP in den Bereichen Waldökologie und Pflanzenphysiologie, mit Fokus auf die Gesundheit der Wälder der Schweiz und der Stadtbäume in Basel. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und die Schweizer Kantone sind die wichtigsten Arbeitgeber, und unterstützen das Hauptprojekt des Instituts, das Interkantonale Walddauerbeobachtungsprogramm, bei welchem ich mitwirken konnte. Die letzten Forschungsergebnisse des Projekts sind 2018 erschienen.
Meine Erfahrung
Ich habe einen Monat gegen Entlöhnung bei der Gipfeltriebernte mitgeholfen. Zusammen mit anderen PraktikantInnen war es meine Aufgabe, die ankommenden Äste zu sortieren und verschiedene Proben von jedem Ast zu nehmen. Darunter waren zum Beispiel Blattproben für die Blattgrössenbestimmung und die Nährstoffanalyse. Zudem konnten die Früchte rückwirkend für mehrere Jahre bestimmt werden. Dabei war es extrem wichtig, alle Proben mit den richtigen Aufklebern zu versehen, so dass kein Durcheinander entstand. Spannend für mich war die Zusammenarbeit mit Sabine Braun und Lucienne De Witte vom Institut, da ihr Fachwissen enorm gross ist, und sie uns gerne und geduldig auf alle Fragen antworteten und so spannende Diskussionen entstanden sind. Die Arbeit konnten wir PraktikantInnen und HelferInnen mehrheitlich untereinander organisieren, wodurch man seine Arbeitszeit frei einteilen konnte.
Aufgrund der Aktualität des Klimawandels war das Interesse an unserer Arbeit gross. Einige Journalisten stellten Fragen vor Ort, und so kann man zum Beispiel im Beitrag von Schweiz Aktuell vom 26.07.2019 mehr über die Gipfeltriebernte und unsere Arbeiten erfahren.
Organisatorisches
Gefunden habe ich dieses Praktikum via Spontanbewerbung. Ich habe für mich spannend erscheinende Firmen und Institute per Mail kontaktiert und hatte Glück: Das Institut für Angewandte Pflanzenbiologie benötigte in der Zeit der Gipfeltriebernte mehrere Hilfskräfte, da die Äste möglichst schnell verarbeitet werden müssen. Ich kann jedem und jeder empfehlen, sich nicht nur auf die ausgeschriebenen Stellen zu bewerben, sondern auch auf Eigeninitiative zu setzen.
Braun, Sabine; Hopf, Sven; De Witte, Lucienne (2018): Wie geht es unserem Wald. 34 Jahre Walddauerbeobachtung. Interkantonales Walddauerbeobachtungsprogramm im Auftrag der Kantone AG, BE, BL, BS, GR, SO, TG, ZG, ZH und der Zentralschweizer Kantone mit Beteiligung des BAFU (Bericht 2013-2017) Schweiz Aktuell vom 26.07.2019 |
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