MSc Topics
Master students interested in writing a thesis in the field of Economic Geography are welcome to approach us with their own suggestions. Possible themes could still be broad, the concrete research focus then being worked out together with potential supervisors in the research group. So please don't hesitate and contact us with exciting ideas!
In addition to this, members of the Research Group regularly announce topics for possible master thesis (see list below). These themes are introduced in a general way in order to allow specification according to the interests of prospective applicants. Again, don't hesitate to make more detailed suggestions.
Energiekrise in der Schweiz? Fragile Infrastrukturen, Ukrainekrieg und der europäische Energiemarkt
Sprache: Deutsch oder Englisch
Wegen der steigenden Preise von Gas und elektrischer Energie diskutiert eine breite Öffentlichkeit über eine drohende Energiekrise. Dabei werden überraschende Verbindungen zwischen den verschiedensten Phänomenen sichtbar: Pegelstände Schweizer Stauseen, Spot- und Terminpreise an den Strombörsen, defekte Turbinen und unzuverlässige kontinentale Gasleitungen, private Dusch- und Heizgewohnheiten, vom Netz genommene französische Atomkraftwerke, kommunale Energieversorgung etc.
Zu diesem Themenkomplex sind eine Reihe von wirtschaftsgeographischen Masterarbeiten denkbar, die folgenden Fragen nachgehen könnten:
- Wie funktionieren die Strommärkte in Europa und wie ist die Schweiz eingebunden? Wie entstehen die Strompreise eigentlich und wie wird im Winter 2022/2023 in die Märkte eingegriffen?
- Wie wird in den Medien und in der politischen Debatte über die „Energiekrise“ gesprochen? Welche Narrative und Argumentationsmuster verschiedener Akteure lassen sich identifizieren?
- Die Covid-Pandemie hat beispielhaft gezeigt, wie Krisen bestehende Ungleichheiten verstärken und neue Ungleichheiten schaffen können. Wer ist in besonderer Weise negativ von den steigenden Energiepreisen betroffen? Wer profitiert?
- Wie verhalten sich private Konsument*innen bei steigenden Energiepreisen? Passen sie ihre Lebensgewohnheiten an? Ändern Sie ihre Alltagspraxis?
- Wie beinflusst die „Energiekrise“ unsere Chancen den Klimawandel bewältigen zu können?
Je nach Interesse können diese Fragen in eine konkrete Fragestellung für eine Masterarbeit übersetzt werden, die dann je nach Stossrichtung mit unterschiedlichen empirischen Methoden bearbeitet werden kann: Fallstudien, qualitative Expert*inneninterviews, Analyse von Dokumenten und Medien, Analyse von Marktdaten und Regularien, narrative Interviews mit Betroffenen usw.
Der globale Pestizidkomplex: Findet eine Verschiebung der Produktions- und Lieferketten problematischer Herbizide in den globalen Süden statt?
Sprache: Deutsch oder Englisch
Seit dem Auslaufen des Patentschutzes für wichtige Herbizide (v.a. Glyphosat) hat sich weltweit ein boomender Generikamarkt etabliert, dessen Produktionsnetzwerke vor allem von Unternehmen aus China und Indien gesteuert werden. Ihre Absatzmärkte haben diese Produkte zunehmend in Ländern des globalen «Südens», vor allem in Lateinamerika, aber auch in Südostasien, Subsahara-Afrika und Osteuropa. Dadurch haben sich im globalen Pestizidhandel neue «Süd-Süd-Beziehungen» etabliert, welche die etablierten Agrarchemiekonzerne des Nordens vor Herausforderungen stellen. Wie reagieren Unternehmen wie Bayer-Monsanto oder Syngenta auf diese Veränderungen? Wie passen sie ihre eigenen Lieferketten, Produktionsstrategien und Distributionsnetze an? Ist tatsächlich eine Verschiebung in den globalen Süden festzustellen? Das Ziel der Arbeit ist es vor diesem Hintergrund Veränderungen in den Produktions- und Distributionsnetzen auf Unternehmensebene zu analysieren und dabei insbesondere die Annahme einer möglichen Verschiebung in den globalen Süden zu überprüfen. Dazu stehen zum einen umfangreiche Informationen und Daten des auf Agrarchemie spezialisierten Marktforschungsunternehmens PhillipsMcDougall zur Verfügung. Zum anderen sollen Online-Recherchen (Medien, Branchenportale, Webseiten von Unternehmen usw.) durchgeführt werden. Es ist unter Umständen sinnvoll sich geographisch auf bestimmte Regionen zu beschränken.
Produzieren, arbeiten, tauschen und konsumieren in der Alternativen Ökonomie
Jenseits der kapitalistischen Ökonomie im engeren Sinne existiert eine grosse Vielfalt an alternativen Formen von Produktions-, Arbeits-, Tausch- und Konsumprozessen (vgl. Gibson-Graham 2006 A Postcapitalist Politics). Diese beinhaltet beispielsweise sozial- und/oder ökologisch orientierte Unternehmen, Kooperativen, Genossenschaften, alternative Währungen, Tauschplattformen, Second Hand-, Recycling-, Ausleih- oder Fair Trade-basierte Austauschsysteme, etc. Die Masterarbeit bietet Gelegenheit, sich vertieft mit einem ausgewählten Aspekt der so genannt Alternativen Ökonomie auseinanderzusetzen.
Geographies of global commodity chains and transnational markets / Standards in globalen Supply Chains und Warenketten
Diverse Themen möglich
Wirtschaftsgeographien der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze
La frontera/borderlands gilt als die paradigmatische Grenzregion, an denen die zentrale Prozesse der Globalisierung wie in einem Labor studiert werden können. Seit den späten 1990er und frühen 2000er Jahren (Nafta, 9/11) hat sich auf US-Seite der Umgang mit dieser Grenze grundlegend verändert. Im Spannungsfeld von wirtschaftlicher Öffnung und nationaler Sicherheit erhält die Grenze eine neue Form. Masterarbeiten könnten die damit verbundenen Prozesse am Beispiel unterschiedlicher Themenfelder analysieren: z.B. Arbeitsmigration, grenzüberschreitender Handel mit Agrarprodukten, Offshoring bzw. Offshore Outsourcing in die nördliche Grenzregion, Drogenhandel usw.